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Mit Erfolg gegrübelt

Bin ich der rechtmäßige Herr meiner Fähigkeiten? – Was in unserer Welt hat dauerhaften Bestand?

Und warum hören wir bei wichtigen Entscheidungen immer auf die Mehrheit?  

Mit diesen und anderen Fragen haben sich Schülerinnen und Schüler unserer Schule in den letzten Monaten auseinandergesetzt – im Rahmen des Bundes- und Landeswettbewerbs für Philosophie. Dieser findet seit 1999 jährlich in Nordrhein-Westfalen statt und wird federführend geleitet und organisiert von der Bezirksregierung Münster.

Teilnameberechtigt waren alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II; vor allem diejenigen, die das Fach Philosophie belegt haben, waren in höchstem Maße dazu eingeladen. Insgesamt nahmen neun Schüler und Schülerinnen des SGH teil.

Ziel war es, einen philosophischen Essay zu einem von vier vorgegebenen Zitaten zu konzipieren und zu verfassen; die besten Essays wurden anschließend von der Bezirksregierung ausgewählt, und mit großem schreiberischem Können und einer Menge Glück bestand die Chance, zu einer philosophischen Winterakademie nach Münster eingeladen zu werden. Folgende Anregungen standen zur Auswahl:

„Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn; Verstand ist stets bei Wen'gen nur gewesen. Bekümmert sich um's Ganze, wer nichts hat? […] Man soll die Stimmen wägen, und nicht zählen; Der Staat muss untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“

(Friedrich Schiller: Demetrius)

„Es gibt überhaupt kein Dasein, das beständig wäre – weder das unsre ist es, noch das der Dinge. Samt Verstand rollen und fließen wir wie alle sterblichen Wesen ohne Unterlass dahin. So lässt sich nichts Sicheres von einem aufs andere schließen, befinden sich Urteilende wie Beurteiltes doch in fortwährendem Wechsel und Wandel.“

(Michel de Montaigne: Essais)

„Man hätte viel gewonnen, wenn man, durch zeitige Belehrung, den Wahn, dass in der Welt viel zu holen sei, in den Jünglingen ausrotten könnte.“ 

(Arthur Schopenhauer: Vom Unterschiede der Lebensalter)

„Habe ich das moralische Recht, über meine eigenen (angeborenen und erworbenen) Fähigkeiten alleine zu verfügen?“

(Quelle unbekannt)

Fünf Schülerinnen aus Hennef überzeugten die Auswahljury mit ihren Essays in besonderen Maße und wurden für ihre sehr gute Leistung mit einer Urkunde ausgezeichnet – Jasmin Sölter, Jenny Zhao, Lina Oppermann, Sonja Stiebahl und ich selbst.

Persönlich kann ich jedem, der Spaß am Philosophieunterricht hat oder sich auch einfach gerne Gedanken über philosophische Themen macht, eine Teilnahme empfehlen. Außerdem erlernt man ganz nebenbei wissenschaftliches Arbeiten, was mich nicht zuletzt dazu motiviert hat, mitzumachen. Insgesamt war der Wettbewerb für mich eine interessante und bereichernde Erfahrung.

Katharina Krause, Q1

Die Essays zur Lektüre: