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Absolut empfehlenswert: Ein Besuch des Covestro-Schülerlabors

Am 7. Februar 2018 besuchten der Q2-Chemie-Grundkurs von Herrn König und der Leistungskurs von Frau Ucal den Chempark in Leverkusen. Auf dessen Gelände betreibt das Unternehmen Covestro – bis 2015 bekannt unter dem Namen Bayer Material Science – das Schülerlabor Covestro Science Lab. Ziel der Einrichtung ist es, einen Einblick in den Arbeits- und Forschungsalltag eines Chemieunternehmens zu vermitteln, aber auch die Aspekte des wirtschaftlichen Denkens in einem naturwissenschaftlichen Unternehmen aufzuzeigen.

Von Hennef aus ist der Chempark bequem mit der S-Bahn erreichbar. Das Betreten des Parks unterliegt strengen Sicherheitsmaßnahmen. Das Gelände wird vom Werkschutz betreut. Einen Besucherausweis gibt es natürlich nur gegen Vorlage eines gültigen Personalausweises. Nachdem diese erste Hürde absolviert war, ging es gleich weiter ins Schülerlabor. Eine Gruppe von fünf Covestro-Mitarbeitern, die an diesem Tag unsere Ansprechpartner und Teamleiter waren, stellte sich uns vor. Danach wurde der Tagesablauf besprochen mit einem anschließenden Rundgang durch das Labor.

Fast allen von uns war Covestro als Unternehmen so gut wie nicht bekannt, dabei waren wir bei einem der weltweit größten Anbieter für Polymer-Werkstoffe zu Gast. Erst nach einer umfassenden Vorstellung wurde uns klar, an wie vielen unterschiedlichen Produkten Covestro beteiligt ist und das wir damit täglich im Alltag zu tun haben. Dazu gehören zum Beispiel Zahnbürsten, Matratzen oder Sportschuhe. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobil- und Möbelindustrie, die Bauwirtschaft sowie der Elektro-und Elektroniksektor. Dazu die Bereiche Sport (es gibt eine Zusammenarbeit mit dem Sportartikelhersteller Adidas), Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie die Chemieindustrie selbst.

Nach einem ersten Rundgang wurden fünf Teams gebildet, denen jeweils ein Gruppenleiter zur Seite gestellt war. Die Gruppen stellten die Unternehmensressorts dar – Technik, Design, Forschung, Finanzen und Kommunikation. Nun galt es, einen Arbeitstag in einer großen Firma zu simulieren und am Ende des Tages ein fertiges Produkt zu haben: einen Becher bzw. beliebig viele Becher. Immerhin mit der Zusatzfunktion, auch Eiswürfel herzustellen. Dabei sollte der typische Covestro Kunststoff, Polycarbonat verwendet werden, dem man einen besonderen Kühlungseffekt nachsagt.

Dass die Produktion eines simplen Bechers so gut vorbereitet und organisiert werden muss, hätte wohl niemand gedacht. Als erstes mussten die Designer ans Werk und anschließend durch eine Abstimmung ermitteln, in welcher Farbe die Becher produziert werden sollen. Blau war der knappe Favorit. Diese Info musste dann an das Technikteam weitergegeben werden, damit sie die Produktion vorbereiten konnten. Das Ressort Forschung war zuständig für die Überprüfung des zu verwendenden Materials. Unser Finanzteam beschäftigte sich mit den Kosten und Zahlen. Um den Endpreis des Produktes zu ermitteln, müssen neben den Kosten für die Rohstoffe auch Mitarbeiter-, Maschinen- und Anschaffungskosten mit in die Kalkulation einfließen.  Nachdem das fertige Produkt aus der Maschine genommen wurde, kümmerte sich das Designteam um einen Werbefilm für die spätere Vermarktung. Das Kommunikations-Team hielt komplett die Fäden in der Hand und kümmerte sich um die Abwicklung und Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche und achtete auch auf die Einhaltung des Zeitplans. Eine effiziente Arbeit der Teams war erforderlich, damit unser Unternehmen, an diesem Tag für jeden teilnehmenden Schüler mindestens einen Becher produzieren konnte. Später war uns allen klar, wie wichtig Teamarbeit und Kommunikation für die Entwicklung, die Fertigung und die spätere Vermarktung eines Produktes sind.

Am Ende des Tages bekam jeder von uns drei Becher. Das war schon etwas besonderes, ein Produkt in der Hand zu halten, an dessen Produktion wir selbst mitgewirkt hatten.

Zwei Wochen nach unserer Exkursion in den Chempark veröffentlichte Covestro seine Unternehmenszahlen aus dem Jahr 2017. Laut dem Kölner Stadt Anzeiger vom 21.02.2018 war das letzte Jahr ein Rekordjahr für das Unternehmen aus Leverkusen. Es wurden 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. Wer sich Gedanken über eine Ausbildung oder ein Duales Studium in einem gesunden Unternehmen hier in der näheren Umgebung macht, sollte Covestro mal genauer unter die Lupe nehmen. Alles ist möglich: Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemie, Management und auch Wirtschaftsinformatik.

Johannes Grünig, Q2