Aktuelle Berichte
Mitteilungen & Ankündigungen

Technik, Kultur und Leichen

Ich habe in den Sommerferien 2017  an einem außergewöhnlichen Camp teilgenommen. Mein ehemaliger Chemielehrer (und Koordinator für individuelle Förderung) hat mich für das Camp nominiert. Vielen Dank an Herrn Oplustil an dieser Stelle nochmal. 

Doch was ist das nun für ein Camp? Es nennt sich „Junior Akademie NRW“ und  ist laut der offiziellen Beschreibung ein Camp für besonders begabte Schüler, die sich in ihrem normalen Schulalltag unterfordert fühlen. 

Zur Auswahl standen verschiedene Kurse, wie zum Beispiel Forensik, Nanotechnologie oder Mikrokontroller. Diese werden an drei verschiedenen Standorten in NRW behandelt. Unter anderem in Jülich (Haus Overbach), Ostbevern und englischsprachig von Native Speakers in Königswinter. Ich habe mich für den Kurs Forensik am Standort Jülich entschieden und wurde auch angenommen.

Am 8. August war es so weit. Vor Ort wurden uns direkt unsere Doppelzimmer zugeteilt und anschließend gab es eine Eröffnungsfeier. Der Tagesablauf war sehr eng gestrickt und beinhaltete nur wenig Freizeit, wobei ich das aber nicht als schlimm empfand, da man trotzdem die ganze Zeit mit seinen Freunden zusammen war. Am Abend stand dann das erste Treffen des Forensikkurses an. Geleitet wurde der Kurs von Fina und Regina.

Am folgenden Tag wurde der Ablauf der kommenden zehn Tage nochmal deutlicher. Die Tage waren wirklich sehr durchstrukturiert und waren zwischen 7 und 18 Uhr mit wenig Freizeit gestaltet. Mit Bezug auf das Essen muss man betonen, dass es nicht mit dem bekannten Kantinenessen vergleichbar ist. Das Essen war wirklich viel besser.

Jetzt aber kurz zum Kurs Forensik. Unser Kurs war von einem Hauptprojekt, der Body-Farm und mehreren kleineren Projekten geprägt. Die Body-Farm beschreibt die Erstellung von verschiedenen Leichenformen am Beispiel Ratten und der Untersuchung der unterschiedlichen Verwesungsprozesse dieser Leichen. Außerdem behandelten wir unteranderem diese Themen: Besondere Formen von Leichen, DNA-Analysen, Ballistik, Geschichte der Forensik, Blut, Brandermittlung, Toxikologie und vieles mehr. Hierzu haben unsere Kursleiterinnen einen Kriminalkommissar (Herr Völker) eingeladen, der Spezialist im Bereich der Daktyloskopie (Spezialist für Fingerabdrücke) ist. Die Kursleiterinnen haben ebenfalls eine Expertin eingeladen, welche beim Landeskriminalamt arbeitet und dort DNA-Analysen durchführt, welche zur Mordaufklärung benötigt werden. Sie hat uns einiges über ihren Alltag erzählt, was ziemlich faszinierend war, da man so einen genauen Einblick in den Beruf bekommen hat, den man sonst nie bekommen würde.

Das und vieles mehr habe ich innerhalb von zehn Tagen erlebt. Das Camp war einfach der Hammer: Man lernt neue Leute kennen, knüpft neue Freundschaften und baut riesige Netzwerke auf, welche hoffentlich lange erhalten bleiben.

Auf der Abschlussfeier schließlich hat jeder Kurs sich selbst präsentiert, sei es wie bei uns durch ein kurzes Theaterstück oder die generelle Präsentation des Projektes, worauf z.B. der Mikrokontroller Kurs hingearbeitet hat. Zudem gab es noch Musik, die unteranderem vom Chor begleitet wurde.

Doch dann war schon das Ende des Camps. Obwohl ich wusste, dass ich noch an diesem Tag zuhause sein werde, war ich überrascht wie schnell alles vorbei war. Das Camp war einfach eine der besten Zeiten meines Lebens und wenn mir die Möglichkeit gegeben wird, würde ich immer wieder an einem solchen Camp teilnehmen.

Torge Kruse