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Einbahnstraße Radikalisierung?

Das Theaterstück "Dschihad One Way" brachte den Sowi-Kursen der Q1 das Thema Radikalisierung Jugendlicher nahe.

„Wir sehen uns im Paradies“: Ein deutscher Jugendlicher entflieht der heimischen Provinz und wandert in das syrische Kampfgebiet aus. Eltern, Lehrer und Freunde sind genauso ratlos wie kommunale Beamte und Sozialarbeiter. Dabei verfolgt jeder seinen eigenen Erklärungsansatz, um dem Unvorstellbaren ein Gesicht zu geben, Zusammenhänge sichtbar zu machen und einfache Erklärungsmuster zu hinterfragen.

Das von Bernd Plöger entwickelte, in Kooperation mit dem Jungen Theater Hof aufgeführte und u.a. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Theaterstück „Dschihad One Way“ versucht dabei den Weg eines jungen Konvertiten nachzuzeichnen, der sich zunächst radikalisiert und schließlich als Dschihad-Kämpfer in den „Heiligen Krieg“ zieht. Aber genau diese Darstellung regt zu weitaus mehr Fragen an: Warum radikalisieren sich Jugendliche, die doch eigentlich einem guten Elternhaus entstammen? Warum schließen sich diese Jugendlichen ausgerechnet dem sogenannten „Islamischen Staat“ an? Hätten die Angehörigen diese Entwicklung erkennen müssen? Wer hätte was tun können, um die Radikalisierung zu vermeiden? Fragen, auf die es wahrlich keine einfachen Antworten gibt.

Für die Schülerinnen und Schüler der Stufe Q1 schien der Ansatz des Theaterstücks, vor allem mithilfe von Monologen zu arbeiten, anfangs schwer nachvollziehbar und auch das Thema „Dschihad“ schien nur auf geringes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern zu stoßen. Doch die schauspielerische Leistung von Hanno Dinger ermöglichte es ihnen dann doch recht schnell, dem Geschehen zu folgen. Vor allem die dem Theaterstück folgende Aussprache zeigte die Brisanz des Themas und machte die Unsicherheit im alltäglichen Umgang mit (religiöser) Radikalisierung deutlich.

Die Frage, ob eine (religiöse) Radikalisierung wirklich vermieden werden kann, konnte nicht abschließend geklärt werden. Und doch regte das Stück zum Nachdenken an und rückte damit das Thema der Radikalisierung stärker in den Fokus.