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Der Französisch-Lk beim „Prix des lycéens allemands“

In diesem erlesenen Kurs gehört die Leseratte nicht zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten.

Wir, der Französisch-LK, haben in diesem Jahr am „Prix des lycéens allemands“, dem deutschen Jugendliteraturpreis für französische Literatur, teilgenommen. Dabei wird jedes Jahr aus vier Neuerscheinungen, die die teilnehmenden Oberstufenschüler lesen, die beste ausgewählt und prämiert. Es geht dabei darum, sich über die Bücher auszutauschen, zu diskutieren und nicht zuletzt seine Sprachkenntnisse zu erweitern.

Für uns gehörte dazu, die Bücher aufmerksam zu lesen und uns dann im Kurs gegenseitig vorzustellen. Dabei hat nicht jeder von uns alle Bücher vollständig gelesen, konnte sich aber trotzdem eine Meinung zu Inhalt und Schreibstil aller vier Bücher bilden. Nachdem wir vom Anfang des Halbjahres bis Ende Januar Zeit hatten, uns mit den Büchern, also den Charakteren und deren Geschichten, auseinanderzusetzen, fand im Rahmen unseres Lks mit Publikum bestehend aus Herrn Roth und der Klasse 9c die erste Diskussionsrunde statt, bei der wir unseren Favoriten unter den zur Wahl stehenden Büchern wählen und uns für eine Vertreterin unserer Schule bei der Landesjury in Düsseldorf entscheiden konnten.

Am 21. Februar fuhr ich mit Herrn Fuß nach Düsseldorf, um dort mit den Vertretern der übrigen 20 Schulen, die in diesem Jahr am „Prix des lycéens“ teilnehmen, einen Vertreter des Landes NRW, sowie einen gemeinsamen Favoriten unter den vier Büchern auszuwählen. Hier galt es, sich zunächst in kleineren Gruppen, den sogenannten „Sous-jurys“, zu behaupten. Leider war der Wettbewerb an dieser Stelle für mich und unsere Schule vorbei und drei andere Teilnehmer der Gruppe wurden in die nächste Runde gewählt. Hier konnte ich aber dann umso entspannter miterleben, wie die Favoriten der Unterjurys ihre Meinungen zu den Romanen diskutierten und am Ende mit abstimmen, welches der gelesenen Bücher als Favorit unseres Bundeslandes auf die Buchmesse nach Leipzig gehen und wer es dort vertreten wird.

Alles in allem fanden wir, dass sich die Teilnahme am diesjährigen „Prix des lycéens“ auf jeden Fall gelohnt hat. Wir hatten Spaß beim Lesen der Bücher, die allesamt spannende und aktuelle Themen behandeln. Auch die Teilnahme an der Landesjury war ein einprägsames Erlebnis, bei dem ich mich mit anderen Schülern auf ähnlichem Niveau über die Geschichten austauschen konnte. Eine sehr angenehme Art und Weise also, sein Französisch zu verbessern und einen Eindruck von dem Können der übrigen Schulvertreter sowie deren Ansichten zu den nominierten Büchern zu bekommen. Auch den Ausgang des „Prix des lycéens allemands“ in Leipzig werden wir mit Interesse weiterverfolgen und sind gespannt, ob unser Favorit unter den Büchern es schaffen wird, auch die Vertreter der anderen Bundesländer zu überzeugen.

Nele Siebert

 

 

Vier französische Jugendromane im Französisch-Lk lesen? Zusätzlich zu den Pflichtthemen? Ohne Vokabelangaben im Buch? Zu Beginn der Qualifikationsphase? Der Kurs hat dazu ja gesagt und sich auf das Leseabenteuer eingelassen. Zumindest in diesem erlesenen Kurs gehört die Leseratte ganz offensichtlich nicht zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten.

Gruppenweise wurden die Romane vorgestellt, Ende Januar folgte die Schuljury, bei der sich Herr Roth und die Klasse 9c nicht nur von den sprachlichen Fähigkeiten des LK überzeugen konnten, sondern auch Zeugen einer sehr in die Tiefe gehenden Debatte wurden. Es ging um eine Antwort auf die Frage „Quel est le meilleur livre?“ Zur Vorbereitung auf die jury d’établissement hat der Kurs Kriterien erarbeitet und über die Frage gesprochen, was ein gutes Buch ausmacht.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten sich mit viel Engagement und Geschick in die Debatte ein und gaben schließlich Nele den Vorrang, das SGH bei der Landesjury in Düsseldorf zu vertreten.

Am 21. Februar war es dann soweit: Nele und Schülerinnen und Schüler von 20 weiteren Schulen in NRW trafen sich im Institut français in Düsseldorf zur Landesjury. Zunächst wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Sous-jurys aufgeteilt, wo jeweils ein bis zwei délégués eines der Bücher vorstellten. Anschließend waren alle aufgefordert, sich über die Stärken und Schwächen des jeweiligen Buches auszutauschen.

In jeder „Sous-jury“ wurden nun drei Vertreter für die eigentliche Landesjury gewählt. Da in Neles „Sous-jury“ alle 7 délégués überzeugend diskutiert hatten (im landesweiten Vergleich muss sich das SGH keinesfalls verstecken!) und die Wahlmodalitäten nicht hundertprozentig klar waren (Darf man sich nun selbst wählen oder nicht?), war es Glückssache (bzw. Pech), ob man zum erlesenen Kreis der zweiten Runde gehörte oder nicht. Immerhin durften auch délégués, die nicht auf der Bühne mitdiskutierten, an den Wahlen teilnehmen. Zuvor folgte noch der offizielle Teil mit den Reden einiger Persönlichkeiten, die sich erfreulich gut auf die aus Lehrern und Schülern bestehende Zuhörerschaft einstellten und keinesfalls langweilten.

Dann war aber endlich die Zeit des Höhepunkts gekommen: Jeweils gut zehn Minuten diskutierten die neun délégués in einer sprachlich hervorragenden Qualität über die Vorzüge und Nachteile der vier Jugendromane. Gelegentliche Verkürzungen („Je suis d’accord avec tout le monde“) taten der angeregten Debatte keinen Abbruch. In den Beiträgen wurde die Präferenz der Gruppe mehr und mehr deutlich, so dass das Ergebnis der Abstimmung wenig Überraschendes brachte. Nun folgte noch die Wahl des délégué für die Bundesjury in Leipzig. Da diesmal die Modalitäten klarer waren („Ihr dürft euch selbst wählen“), war das Wahlergebnis gut nachvollziehbar und ein sehr würdiger Vertreter für NRW ausgewählt.

Was bleibt nach diesem lehrreichen Ausflug nach Düsseldorf und der Vorarbeit im SGH? Ein bereichernder Literaturwettbewerb für die folgenden Jahrgänge, der mit dem Einblick in die Abläufe in Düsseldorf zukünftig strategisch noch besser vorbereitet werden kann.

Vielen Dank an das Institut français und die beteiligten Partner für die Ausrichtung und vor allem an den Kurs mit Nele für die Bereitschaft, sich auf dieses französische Literaturerlebnis einzulassen.

Stefan Fuß

Weitere Informationen zum Fach Französisch am SGH finden sie hier.