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„SGH for Future“ geht in die nächste Runde

Politische Debatte zum Klimaschutz am Städtischen Gymnasium Hennef

Was ist „SGH for Future“?

Im November 2019 startete an unserer Schule die Reihe „SGH for Future“. Das Konzept umfasst eine monatliche Doppelstunde und eine größere Veranstaltung einmal im Halbjahr zum Klimawandel und Klimaschutz. Alle Klassen und Kurse sind während der monatlichen Doppelstunden angehalten, theoretische Aspekte und v.a. Handlungsalternativen und Lösungsvorschläge zu diskutieren und zur Umsetzung zu motivieren. Im November und Dezember waren "Energie" und "Konsum" die jeweiligen Schwerpunktthemen.

Mit diesem Konzept reagieren wir als Schule im Rahmen der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auf die aktuelle Debatte und Dringlichkeit der Klimakrise. Ins Leben gerufen wurde "SGH for Future“ von einem Arbeitskreis, dem neben zwei Lehrkräften bisher 11 Schüler*innen aus der Mittel- und Oberstufe angehören.

Am 16.01.2020 fand im Pädagogischen Zentrum die erste größere Veranstaltung der Reihe statt. Vertreter*innen der Jugendorganisationen lokaler Parteien und einer NGO diskutierten über Klimaschutzmaßnahmen. Als Moderatorinnen führten Mathilda Armster (7d) und Tabea Wiegand (Q2) durch die Debatte und stellten den Gästen kritische Fragen zu globalen Herausforderungen der Klimakrise und alltagsrelevanten Aspekten wie unserer Ernährungsweise und Mobilität. Den Moderationsjob machten sie „exzellent, souverän, gut vorbereitet und immer das Heft in der Hand“, schrieb die Rhein-Sieg-Rundschau nach der Veranstaltung.

Nach kurzen Video-Einspielern zu den verschiedenen Schwerpunkten standen Max Heller von der Jungen Union, Mario Dahm von der SPD, Johannes Noppeney von der Grünen Jugend, Felix Keune von den Jungen Liberalen sowie Susanne Triesch von Greenpeace Köln Rede und Antwort.

Über die Bedeutung des Klimawandels und das Ziel, eine unkontrollierbare Erderwärmung aufzuhalten, waren sich alle Gesprächsteilnehmer*innen einig. Die Frage nach dem richtigen Weg sorgte allerdings für reichlich Gesprächsstoff. So fanden es alle wichtig, die Bürger*innen bei der Bewältigung der nötigen Maßnahmen mitzunehmen, jedoch warnte Keune (Junge Liberale) vor Verzichtsforderungen und staatlichen Alleingängen. Noppeney (Grüne Jugend) hingegen betonte die Verantwortung der reicheren Industriestaaten.

 

Wie sieht nachhaltige Mobilität aus?

Das Publikum wurde bei dem Thema Mobilität in Hennef besonders hellhörig. Ein Video mit Aussagen einiger Schüler*innen zur Frage, wie sie zur Schule kommen, zeigte viele Probleme auf: Die Busse führen viel zu selten, für einige sei der Schulweg mit dem Fahrrad zu gefährlich, auch der morgendliche Auto-Stau wurde beklagt. Triesch (Greenpeace Köln) kritisierte, dass in den letzten Jahrzehnten nur das Auto im Fokus gestanden habe und andere Verkehrsteilnehmer*innen das Nachsehen hätten. In Deutschland verunglückte jeden Tag ein*e Fahrradfahrer*in tödlich. Daher forderte sie den Ausbau von Fahrradwegen und die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. Dies griff Dahm (SPD) auf und schlug ein 365-Euro Ticket für den Nahverkehr vor. Eine Schülerin aus dem Publikum beschwerte sich, dass die Busse morgens völlig überfüllt seien, was viele davon abschrecke, diese zu nutzen. Heller (Junge Union) bestätigte, dass Verbesserungen dringend nötig seien. Es sei jedoch bereits viel Geld in den Radverkehr investiert worden.

 

Grillen Teil unserer Kultur?

Auch das Thema Ernährung sorgte für eine hitzige Debatte. Triesch (Greenpeace Köln) wies auf die Pestizid-Belastung, die oftmals schlechten Haltungsbedingungen der konventionellen Viehhaltung, den zu hohen Fleischkonsum und die damit einhergehenden Soja-Importe und Regenwaldrodungen hin. Aus dem Publikum kam die Kritik, das Essen in der Mensa sei verhältnismäßig teuer und Biofleisch würde eine weitere Verteuerung bedeuten. Was könne die Politik da tun? Noppeney (Grüne Jugend) forderte eine Subventionierung für ökologische Landwirtschaft und Bioprodukte. Laut Dahm (SPD) wollten viele Landwirt*innen anders wirtschaften, seien aber Systemzwängen unterworfen. Daher seien mehr Vorgaben seitens der Politik nötig. Eine Schülerin stellte die Grundsatzfrage, ob man Tiere überhaupt töten dürfe. Laut Keune (Junge Liberale) sei die Fleischernährung und Grillen Teil unserer Kultur, Standards beim Halten und Schlachten von Tieren müssten aber eingehalten werden.

 

Veränderungen gestalten

Zum Schluss betonten alle Gesprächsteilnehmer*innen die Wichtigkeit des Klimaschutzes und forderten die Jugendlichen auf, sich politisch einzubringen und sich in Parteien oder Vereinen zu engagieren. Nur so sei ein Wandel möglich.