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Zwischen Kongress und Staatsakt

Abenteuer Jugendengagementkongress 2024

Vor 175 Jahren trat in Frankfurt am Main die Versammlung in der Paulskirche erstmals zusammen. Genau 100 Jahre später, am 23. Mai 1949, wurde im heutigen Museum König das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet, welches noch am selben Tag in Kraft trat. Diese Ereignisse sind entscheidende Meilensteine in der Geschichte unserer Demokratie. Aus diesem Anlass veranstaltete die Bundeszentrale für politische Bildung einen Schülerwettbewerb, an dem wir –Matilda Binz, Nora Kaldemorgen und Matilda Tscherpel aus dem Geschichts-Leistungskurs der Q1 –unter der Leitung von Frau Bohlmann teilnahmen. Unser Projekt wurde mit einem Sachpreis ineinerHöhe von 100 Euro ausgezeichnet. Zusätzlich erhielten wir einen Brief und ein Buch über die Parlamentsgeschichte von der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.

Angespornt durch den Wettbewerb bewarben wir uns Ende Februar für den Jugendengagementkongress 2024. Der „Juko“ wird jährlich von der Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet und bringt etwa 300 engagierte Jugendliche zwischen 16 und 23 Jahren aus ganz Deutschland zusammen. Wir hatten die Gelegenheit, an diversen Foren und Workshops teilzunehmen –für jeden war etwas Spannendes dabei. Der Juko fand dieses Jahr vom 20. bis 24. Mai statt.

Das Abendteuer beginnt

Am 20. Mai machten wir uns frühmorgens mit dem Flixtrain auf den Weg nach Berlin und erreichten die Hauptstadt gegen Mittag. Nach einer kurzen, aber anstrengenden Sightseeing-Tour mit Koffern im Schlepptau checkten wir im a&o Hostel ein. Am späten Nachmittag brachen wir zum Umweltforum auf, wo die Eröffnungsveranstaltung stattfand. Neben einem leckeren Abendessen erhielten wir einen Überblick über das bevorstehende Programm und hatten die Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen. Den Abend ließen wir bei einem langen Spaziergang durch Berlin und einer kühlen Limonade auf dem Humboldt-Forum ausklingen, wo wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang bewunderten.

Die folgenden Tage waren gefüllt mit spannenden Workshops und Foren, in denen wir mehr über das Leben in der DDR, den Umgang mit Aktivisten-Burnout und viele weitere faszinierende Themen erfuhren. Während dieser Zeit hatten wir die Gelegenheit, uns zu vernetzen und neue Freunde kennenzulernen.

Der Staatsakt

Der 23. Mai, der Tag des Grundgesetzes, markierte dieses Jahr den 75. Geburtstag unserer Verfassung. Zu diesem Anlass veranstaltete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Staatsakt, an dem auch wir neben 1.000 weiteren geladenen Gästen teilnahmen. Am Morgen wurden wir von Linienbussen der Bundespolizei, begleitet von Polizeistreifen und Motorradeskorten, zur Berliner Philharmonie gebracht, wo eine Sicherheitskontrolle durch das Bundeskriminalamt stattfand. Beim Verlassen der Philharmonie begegneten wir

Prominenten wie Max Raabe und Katharina Thalbach, die ebenfalls durch die Sicherheitskontrolle mussten.

Der Staatsakt fand auf dem Platz zwischen dem Paul-Löbe-Haus und dem Kanzleramt statt. Nach einigen Fotos auf dem roten Teppich und vielen Selfies mit Politikern und Prominenten eröffneten Fallschirmspringer der GSG9 zu den Klängen von Adeles „Skyfall“ dieZeremonie. Die Berliner Philharmoniker spielten Werke von Beethoven und Brahms, und die Rede des Bundespräsidenten bildete den Höhepunkt des Staatsaktes. Im Programm stand zudem eine musikalische Zeitreise mit Katharina Thalbach und Andreja Schneider, dieHits aus vergangenen Zeiten sangen. Max Raabe rundete die Feier mit seinem Lied „Guten Tag, liebes Glück“ ab.

Nach dem Staatsakt ging es in Polizeieskorte weiter zum Berliner Ensemble, wo der Festakt der Bundeszentrale für politische Bildung stattfand. Neben hervorragender musikalischer Begleitung durch die Band Banda Communale wurden fünf Initiativen als Botschafter für Demokratie und Toleranz geehrt, darunter die Initiative19. Februar Hanau, Hanna Veiler, Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann, die Aktion Zivilcourage e.V. und das Demokratiebündnis Rutenberg. Nach dem Festakt gab es einen Empfang im Berliner Ensemble, der Raum für angeregte Gespräche bot.

Am Freitagmorgen checkten wir aus unserem Hostel aus, fuhren zum Hauptbahnhof und schlossen dort unsere Taschen ein. Da unser Zug erst gegen 16:30 Uhr abfahren sollte, hatten wir noch Zeit für ein paar letzte schöne Stunden. Rund um den Bundestag fand an diesem Wochenende eines der Demokratiefeste statt, und der Bundestag hatte Tag der offenen Tür. Nachdem wir einen Umweg nehmen mussten, da uns der Zugang über die Brücken zum Bundestag verwehrt wurde, erreichten wir schließlich das Gebäude. Nach einer kurzen Sicherheitskontrolle durften wir den Plenarsaal betreten und uns das Gebäude anschauen. Auf der Besuchertribüne hörten wir einen Kurzvortrag der Bundestagspräsidentin über die Arbeit des Bundestages.

Auf einem der Flure trafen wir erneut auf die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die sich freundlicherweise Zeit für ein kurzes Gespräch und ein Foto nahm. Im Laufe des Tages begegneten wir ihr immer wieder. Nachdem wir die Kuppel besichtigt und den Ausblick vom Dach des Bundestages genossen hatten, erkundeten wir das Demokratiefest. Viele Bundesländer und Ministerien waren vertreten, und es gab bei jedem Stand etwas Neues zu entdecken. Auch ein Diskussionsforum, in dem Bürger mit Politikern ins Gespräch kommen konnten, war vorhanden.

Nach einer Erfrischung in der Cafeteria des Paul-Löbe-Hauses machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, da unser Zug bald abfahren würde. Auf dem Weg trafen wir zum Abschluss sogar den Bundeskanzler. Danach fuhren wir wieder mit einer Flixtrain zurück nachhause.

Der Juko ist nun leider vorbei, aber wir kehren mit vielen neuen Erfahrungen und Werten in unsere Schulgemeinschaft zurück. Uns wurden einmalige Erlebnisse ermöglicht, und wir haben so viele wunderbare Erinnerungen gesammelt. Deshalb möchten wir der Bundeszentrale für politische Bildung und allen weiteren Organisatoren unseren herzlichen Dank aussprechen, die diese unvergessliche Woche möglich gemacht haben.

Post von Bärberl Bas, der dritten Frau im Staat.Dit is Balin. Und zwar am Abend.