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Vom Sinn des Lebens im Alltäglichen

Am 20. und 21.03. führte die Theater-AG des SGH im Pädagogischen Zentrum (PZ) das epische Theaterstück „Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder auf.

Dieses Theaterstück – 1938 uraufgeführt und wenig später mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet – wurde 1940 verfilmt und zählt mittlerweile zur Weltliteratur. In Thornton Wilders wohl berühmtesten Werk wurden Menschen einer Kleinstadt mit ihren alltäglichen Problemen gezeigt. Im Zentrum des Dreiakters standen dabei die Familien Webbs und Gibbs und ihre gewöhnlichen Beziehungen zu den Leuten der Kleinstadt, wie beispielsweise dem Zeitungsjungen, Polizisten, Leichenbestatter oder Milchmann.

Eindrucksvoll verkörpert und gespielt wurden diese Rollen von Schülerinnen aus Q1, Q2 und der Jahrgangsstufe 10. Alle Rollen waren also mit weiblichen  Darstellerinnen besetzt.

Dass sich die einzelnen Figuren äußerlich kaum unterschieden und nur durch ein Namensschild zugeordnet werden konnten, ist ein „Brechtsches Merkmal“ epischen Theaters. Darum konnten die zahlreichen Zuschauer auch miterleben, wie das schlicht gehaltene Bühnenbild – ausgestattet mit minimalen Requisiten und Hilfsmitteln – umgestaltet wurde.

Thornton Wilder wollte fast ausschließlich mit der Vorstellungskraft des Zuschauers arbeiten und mit vielen Gesten der Schauspieler ein imaginäres Bühnenbild im Kopf des Zuschauers erschaffen. Im Zentrum stand also nicht die bloße Unterhaltung, sondern es sollte ein großer Lerneffekt für alle Personen erzielt werden. Das ist dieser Schauspielgruppe sehr gut gelungen!

So wurde im dritten Akt die Bedeutung des Lebens reflektiert, als Emily – die Protagonistin –  ihr Lebens als Außenstehende betrachtete und dabei die Blindheit der Menschen zeigte, die sich oftmals in Nichtigkeiten verlieren.

Für den Zuschauer wurde die existentielle Frage nach dem Sinn des Lebens, die sich jede Generation einmal stellt, greifbar durch die dargestellte Konfrontation mit dem Leben, der Liebe, einer Hochzeit, dem Tod und einem Friedhof. Alle hatten so die Möglichkeit, sich selbst mit der Problematik auseinanderzusetzen

„Man schätzt etwas erst, wenn es nicht mehr da ist“; das war die Quintessenz der Aufführung und mit dieser Erkenntnis gingen die Zuschauer nach Hause, nachdem sie die schauspielerische Leistung der Akteure mit „standing ovations“ honoriert hatten.

Danke an alle Mitwirkenden und vor allem an Leonie Teubler und Adi Großmann, welche das Werk neu bearbeitet und inszeniert haben!