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Erdkunde/Geographie am SGH

Sohn: „Papa, wo liegen eigentlich die Komoren?“

Vater: „Weiß ich doch nicht, wo deine Mutter die wieder hin geräumt hat.“

Da hat der Vater in seinem Erdkundeunterricht wohl nicht so gut aufgepasst. Aber mal ehrlich: Wer kann schon folgendermaßen antworten:  

Die Komoren, ein förderaler Inselstaat im Indischen Ozean, liegen am nördlichen Ausgang der Straße von Mosambik zwischen Mosambik und Madagaskar.

In der Tat hat sich Erdkundeunterricht lange mit solchen Fragen befasst. Für das Fach Geographie, wie es heute am SGH unterrichtet wird, stehen jedoch andere Fragestellungen im Mittelpunkt. Es geht um Problemstellungen und Prozesse, die sich auf vielfältige Weise in einem Raum ergeben. Sie könnten folgendermaßen lauten:

  • Was muss ein Landwirt machen, damit er seine Produkte als Bioware anbieten kann? (Klasse 5)
  • Wie kann sich eine Region vor der Gefahr eines Vulkanausbruchs schützen? (Klasse 8)
  • Wie kann ein Land sein natürliches Potenzial nutzen, um sich wirtschaftlich weiterzuentwickeln? (Qualifikationsphase)
  • Was können wir selbst tun, um den Treibhauseffekt zu bremsen? (Klassen 5-Q2)

Die Frage der Verortung (Wo liegen eigentlich die Komoren?) ist allerdings nicht gänzlich aus dem Erdkundeunterricht verschwunden. Erdkunde ist das einzige Fach, das die Orientierung als Kompetenz in seinen Anforderungsbereichen mit aufgenommen hat und dadurch eine Einzigartigkeit gewinnt.

Problemstellungen aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und dem menschlichen Zusammenleben lassen sich immer an einem Raumbeispiel verorten und werden im Geographieunterricht aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet. So wird ein Perspektivwechsel vollzogen, der zum Ziel hat, Handlungsalternativen abzuwägen, vielschichtige Fragestellungen in ihrer Komplexität zu begreifen und Lösungsansätze zu finden. Letztendlich wird man auf diesem Weg mit seiner eigenen Denkweise und Einstellung konfrontiert und kann sie neu denken. Geographen sind Problemlöser.

Die Themen des Unterrichts liegen dabei nicht fern. Immer lassen sich Verknüpfungen erkennen, die unserem eigenen Alltag betreffen. So „machen“ wir täglich Geographie, wenn wir online Weihnachtsgeschenke bestellen, Auto und Bus fahren, Kakao oder Kaffee trinken oder eine Jeans kaufen.

In einer zunehmend globalisierten Welt leistet das Fach Geographie einen Beitrag dazu, der Komplexität dieser Welt zu begegnen und nicht vor ihr zurückzuweichen.

Um an die Informationen zu kommen, die man für das „Problemlösen“ und die „Begegnung mit der globalisierten Welt“ benötigt, verknüpfen wir vielseitige Materialien und trainieren den Umgang mit z.B.

Diagrammen, Karten,

Tabellen, und Modellen.

Die Unterrichtsmethodik vielfältig. Unerlässlich ist die Arbeit am PC, z.B. zur Erstellung einer Präsentation, für die Recherche aktueller Informationen oder das Anwenden Geographischer Informationssysteme (GIS).

Um das die verschiedenen Konstellationen von Erde, Sonne und Mond zu verstehen, hilft das Ausprobieren am Modell.

Auch außerschulische Lernorte sind regelmäßig ein Bestandteil des Unterrichts.