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Alles rund ums Biogas: Die JIA bei Bioreact

Am 17. und 20. April, sowie am 8. und 11. Mai sind wir, die Schüler der JIA aus dem Jahrgang 8 zu Bioreact nach Troisdorf gefahren. Bioreact ist eine Firma die ca. 8.000 Biogasanlagen in Deutschland betreut und Enzyme züchtet. Dort angekommen, wurden wir von Herrn Ludwig, der uns an diesem Tag durch die Versuche begleitete, begrüßt und uns wurden die Sicherheitsregeln vorgestellt.

Biogas besteht aus den Gasen, die beim Gären von Stoffen entstehen. Diese Stoffe sind entweder Reststoffe (Gülle, Mist) oder nachwachsende Rohstoffe, also Pflanzen die speziell für die Biogasanlagen gezüchtet worden sind (Sonnenblumen, Mais, etc.). Diese Stoffe gären im Fermenter, einem großem Gebäude, welches meistens um die 40°C warm ist und in das kein Licht kommt. Das wird gemacht, da die Mikroorganismen am besten bei 40°C leben können und Licht für die Enzyme schädlich ist. Enzyme sind sogenannte Prozesshilfsstoffe, die die Produktion von Biogas beschleunigen. Bei großen Biogasanlagen kommen die Stoffe nach dem Gären in einen Nachgärer bzw. in ein Gärrestlager.

Das Gas, welches entstanden ist, kann in einem Blockheizkraftwerk (besteht aus einem Gasmotor und einem Generator) zu Strom gemacht werden und in unser Stromnetz fließen. Die Wärme, die im Blockheizkraftwerk entsteht, kann genutzt werden, um Wohnhäuser, Schwimmbäder oder die Biogasanlage selbst zu beheizen. Das Gas kann auch aufbereitet werden und als Biomethan in unser Erdgasnetz fließen. Die Gärrückstände können als Dünger wieder auf die Felder gefahren werden. Es wird also alles genutzt. Biogas besteht allerdings zu 50% aus Kohlenstoffdioxid, 50% Methan und zu 100 ppm Schwefelwasserstoff. Da Kohlenstoffdioxid und Methan beides Treibhausgase sind, kann man an der Umweltverträglichkeit der Anlage zweifeln.

Worum es allerdings bei erneuerbaren Energien geht, ist, dass man verhindern muss, dass weitere Treibhausgase, die zuvor nicht in der Luft waren, z. B. durch Erdöl, wieder in die Luft kommen. Da das Gas, was bei der Biogasanlage in die Luft kommt, vorher in den Pflanzen, bzw. in dem Futter der Tiere war, muss es im aktiven Stoffkreislauf gewesen sein. Das heißt, dass das Gas, welches schon immer im Kreislauf war, nun in der Biogasanlage gesammelt wird. Weshalb es noch immer so wenig Biogasanlagen gibt, liegt am Preis. Eine Anlage bekommt keine staatliche Zuschüsse und kostet um die halbe Millionen Euro.

In den Versuchen, die wir unter Anleitung von Herr Ludwig durchgeführt haben, ging es darum, mit welchen Zusätzen (Glucose, Proteine, Öl u.v.m.) das meiste Gas entsteht. Nach drei Tagen konnten wir die Versuche auswerten und zum Schluss haben wir die Brennbarkeit des Gases überprüft. Das Gas brennt sehr gut, was an dem Methan liegt. Die Vorstellung, dass Biogasanlagen jedoch explodieren könnten, gehört in den Bereich der Fantasie der Menschen, da in den Fermentern kein Sauerstoff ist und Feuer kann bekanntlich nur mit diesem brennen.