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Auf den Spuren des Stasi-Staates

Bei unserer Studienfahrt in die ehemalige DDR besuchten wir am ersten Tag in Berlin das ehemalige Stasi-Gefängnis in Berlin-Schönenhausen. Da unsere Guides ehemalige Häftlinge in dem Gefängnis waren, konnten sie uns sehr eindrücklich beschreiben, wie hier mit Gefangenen umgegangen wurde und unter welchen teils wirklich menschenunwürdigen Zuständen die Häftlinge zu leiden hatten. Dies war sehr erschreckend, da uns allen nicht bewusst war, welcher Willkür die Menschen in der DDR ausgesetzt waren.

Danach machten wir uns auf zur Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Hier ist noch ein Teil der ehemaligen Mauer, die West- und Ost-Berlin voneinander trennte, aufgebaut und auch noch ein Teil der Grenzanlage aus Ost-Berlin. Die Gedenkstätte erinnert an die Teilung von Berlin und auch an die Todesopfer an der Berliner Mauer, die von Ost- nach West-Berlin fliehen wollten oder durch Unfälle an der Mauer starben. Bei der Führung wurden uns auch nochmal die Auswirkungen der Teilung Berlins durch die Mauer auf die Bevölkerung erläutert.

Am Tag darauf fuhren wir weiter nach Leipzig, wo wir zuerst die sogenannte „Runde Ecke“, die ehemalige Stasi-Zentrale, besichtigten. Heute ist in die „Runde Ecke“ ein Museum, in dem wir vieles über die Abläufe bei der Stasi gelernt haben. Auch hier waren wir überrascht von den Methoden der Stasi. Wir haben z.B. einige Abhör- und Beschattungsmethoden der Stasi kennengelernt. Diese haben uns nochmals die Willkür, mit der die Stasi den Bürgern der DDR, aber auch den Bürgern der BRD, entgegen getreten ist, vor Augen geführt.

Nach dem Besuch in der „Runden Ecke“ waren wir in dem „Zeitgeschichtlichen Forum des Haus der Geschichte“ ebenfalls in Leipzig. In der Führung hier wurde uns die geschichtliche Entwicklung der DDR erklärt. Durch die Ausstellung wurden verschiedene Aspekte der Geschichte der DDR noch sehr viel besser erläutert, als es der Geschichtsunterricht sonst kann.

Unser letztes Ziel war dann das Konzentrationslager Buchenwald, wobei der Schwerpunkt hier nur noch in geringerem Maße auf der DDR lag und eher auf dem Holocaust. Auch wenn der Holocaust jetzt schon 70 Jahre zurückliegt, hat der Ort doch eine bedrückende Stimmung, vor allem wenn man sich in den wirklich kleinen Arrestzellen befindet, in denen einige der Insassen des KZs aufgrund von Fehlverhalten zusammengepfercht waren. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Konzentrationslager Buchenwald von der sowjetischen Besatzungsmacht zum Speziallager für politische Gefangene. Es herrschten wieder unmenschliche Bedingungen für die Gefangenen. In den 1950er Jahren wurde das Speziallager geschlossen und das Gelände zur Gedenkstätte, allerdings legte die SED hier den Schwerpunkt auf die Geschichte als Konzentrationslager, an die Existenz als Speziallager wurde nicht erinnert.

Durch die verschiedenen Programmpunkte der Studienfahrt konnten wir uns einen besseren Überblick über das Leben in der DDR als totalitärem Staat verschaffen und haben uns im Nachhinein die Frage gestellt, wie es nach dem Dritten Reich sein konnte, dass eine Regierung mit Willkür regiert. Alles in allem war die Studienfahrt mehr als interessant und eine Teilnlahme, falls sie nochmals angeboten werden sollte, auf jeden Fall empfehlenswert.

Sarach Malcher, Q2

An den Überresten der Berliner Mauer in der Bernauer Straße.Hier wird auch den Opfern der Grenzanlagen gedacht.Im Stasi-Museum in der "Runden Ecke" in Leipzig.Geruchsproben, die die Stasi von ihren Bürgern vornahm und verwahrte.In Leipzig konnte die Aktenvernichtung durch die Stasi gestoppt werden. Zu sehen sind Gerätschaften, die zur Vernichtung der Akten verwendet wurden.Kurze Verschnaufpause.Das Emblem der Staatssicherheit.Auf dem Leipziger Rathausplatz.Im Konzentrationslager Buchenwald.An der Gedenktafel für die jüdischen Opfer des KZ.Der Stehlenwald im Lagerbereich erinnert an die Opfer des Spezallagers, das die Sowjets nach dem Krieg in Buchenwald errichteten.Das Krematorium.