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Gestrandet im Kinderzimmer

Ganz zu Anfang tobt der Sturm. Entfesselt hat ihn Prospera, mit Hilfe des ihr hörigen Luftgeistes Ariel. Der Sturm stürzt eine Gruppe Reisender in Seenot und lässt sie auf der Insel stranden, auf der Prospera ihr magisches Reich errichtet hat, nachdem es sie und ihre Tochter Miranda ihrerseits Jahre zuvor auf die Insel verschlagen hatte. Damals war Prospera als vertriebene Herzogin auf die Insel geflüchtet. Nun möchte sie die Gelegenheit zu einem Rachefeldzug nutzen, handelt es sich doch bei den Schiffsbrüchigen um alte Bekannte - und Verwandte. Denn unter den nun auf der Insel umher irrenden Sturmopfern befindet sich unter anderem Antonia, die Schwester Prosperas, die sich des Herzoginnentitels bemächtigt hat. Mit von der Partie sind auch die Königin von Neapel in Begleitung ihrer Entourage sowie ihres Sohnes Ferdinand, der allerdings, von der Reisegruppe getrennt, bald in die Fänge Prosperas gerät und der Tochter Miranda verfällt. So wie diese ihm. Damit ist alles angerichtet für die Irrungen und Wirrungen der Shakespeareschen Komödie.

Ganz zu Anfang tobt also im PZ der Sturm. Als sich die Wolken lichten, entpuppt sich die Insel - Prosperas magisches Reich - als Kinderzimmer. Die Topographie des PZ perfekt nutzend, interpretiert die Theater-AG Shakespeares arkardische Inselutopie als die in sich geschlossene kindliche Welt zwischen Prinzessin Lillifee und Bob dem Baumeister. Was die Zuschauer aber in den folgenden gut zweieinhalb Stunden erleben, geht weit über die Abenteuer belebten Spielzeugs à la Toy Story hinaus. Das liegt nicht nur an den zum Teil gar nicht kindlichen Verweisen auf körperliche Freuden, wie sie die Zeitgenossen Shakespeares in Komödien erwarteten. Ausgehend von den hervorragenden schauspielerischen Leistungen aller beteiligten Darsteller kommen die komödiantischen wie auch die mystisch-magischen Elemente der Vorlage zum Tragen. Das Ensemble unter der Leitung von Frau Teubler, Herrn Czaja und Frau Floer hat mit seiner Inszenierung eine gleichsam schlüssige wie unterhaltsame Interpretation des 400 Jahre alten Stückes abgeliefert. Dies quittierten die Zuschauer, die am Abend der zweiten Aufführung zahlreicher hätten sein können, mit angemessenem Applaus.

Rührend wurde es noch einmal, nachdem der erste Applaus verklungen war: Frau Teubler würdigte Herrn Czajas Verdienste für das Theater am SGH. Herr Czaja hat sich für das Wirken auf anderer Bühne in anderer Rolle empfohlen, so dass wir davon ausgehen müssen, dass für ihn der Vorhang an unserer Schule bald fällt. Ein bisschen Wehmut also, trotz der Freude über ein weiteres dramatisches Highlight am SGH.

Der Sturm tobt, der Schiffsbruch steht bevor.Miranda und ihre Mutter Prospera.Miranda wird das Inselleben arg langweilig.Zauberhaft leichtfüßig: Sarah Filippczyk als Luftgeist Ariel.Die Langeweile hat ein Ende: Ferdinand tritt in das Leben des gelangweilten Backfisches Miranda.Aber auch der Jüngling ist angetan.Verzweifelt hingegen andere Schiffsbrüchige: Königin Alonsa und Gefährten.Mit Schwestermord zur Macht? Antonia bringt Sebastian auf Gedanken.Ob Sebastian (Hannah Krämer) den Plan in die Tat umsetzen wird?Noch bemüht sich Antonia (Sarah Derksen) um schlechten Einfluß.Gewissensbisse?Caliban (Sebastian Könen) hat die Nase voll von seiner Herrin Prospera.Er findet bald neue Kumpel ...... in Trinculo, Stephano und Caliban. (Hannah Krämer vertrat die erkrankte Hannah Knippenberg als Trinculo. Roman Saure mimte den Stephano.)Miranda, a.k.a Alina Klein, träumt von einer Zukunft mit dem jungen Mann. Zugegeben: der erste der ihr je begegnet ist.Joris Rehling macht sich gut als schmachtender Ferdinand.So muss das sein!Magierin und Mutter Prospera hat alles im Blick.Katerstimmung bei den Trinkgenossen.Will kein Höriger mehr sein.Die Königin Alonsa (Michelle Senhen), umgeben von ihren Begleiterinnen (Wiebke Barthalomaeus, Julia Schichler).Ratschläge vom Alt-68er..Auch Ariel möchte sich endlich von ihrer Herrin Prospera emanzipieren und legt sich dafür mächtig ins zeug.Opfer der Magie.Gonzalo, genial interpretiert von Noah Kläsener.Ist das der Segen?Prospera erteilt Ariel die nächsten Anweisungen.Dem jungen Paar erscheinen Geister (Josephine Ruff, Jessica Russo, Elisabeth Faßbender).Sie staunen nicht schlecht.Absolut überzeugend: Lina Oppermann gibt die perfekte Prospera..Praktizierte Magie.In Prosperas Bann..Prospera zeigt viele Facetten.Doch schließlich entsagt sie der Magie und alles endet gut.Die Geister nehmen den Applaus in Empfang.Das Regie-Trio.Frau Teubler hält ihre Hommage an Herrn Czaja.Der ist ganz gerührt.Applaus noch einmal für ihn und für alle.Kann sehr zufrieden sein.