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Viele Vorbehalte gegen Griechisch haben keine Basis

1. Warum soll mein Kind eine tote Sprache lernen?

Ja, die Sprache ist tot. Dennoch steht der Spracherwerb im Mittelpunkt der ersten Lernjahre, ist aber nicht das oberste und einzige Ziel des Unterrichts. Sprache ist der Schlüssel zu jeder Kultur, interessant ist vor allem das, was wir durch die griechischen Texte von und über die Griechen erfahren, was wir von ihnen lernen können und welche Parallelen wir zu unserer persönlichen Lebenssituation ziehen können.

Der aktive Sprachgebrauch ist zwar tot, aber das kann mir auch bei jeder modernen Fremdsprache widerfahren, die ich nicht pflege. Was vom Fremdsprachenunterricht - egal ob tot oder modern - bleibt ist ein tiefer Einblick in eine andere Kultur und - und das sage ich besonders für das Griechische - ein fundiertes Verständnis der eigenen.

2. ...aber warum auch noch Griechisch, wenn mein Kind schon Latein kann?

Kurz gesagt: Die antike Welt ist so reichhaltig und grundlegend für unsere Kultur, dass es sich durchaus lohnt, diese Welt über zwei Sprachen zu erforschen. Ich kenne viele Lateinstudenten, die das Graecum mühsam an der Uni erwerben mussten, anschließend freiwillig eine Griechischlektüre-Kurs besuchten, und letztendlich von der Sprache nicht mehr loskamen und Griechisch als vollwertiges Fach studierten. Nicht nur Herrn Schoo ist es so ergangen.
Der folgende Satz bringt die Bedeutung der antiken Griechen auf den Punkt:

Von den Römer haben wir die Schrift übernommen, von den Griechen das Denken!

3. Griechisch? Was kann an denn damit anfangen?

Gegenfrage: Kurvendiskussion? Photosynthese? Funktionsanalyse? Die Theodizefrage? Osmose? Welle-Teilchen-Dualismus? Was soll man denn bitte damit anfangen?

Es ist eben nur ein Bruchteil des Lehrplans relevant für unser späteres Berufsleben, ganz egal, ob man Physiker, Biologe, Theologe, Mathematiker oder eben Griechischlehrer werden möchte. Dennoch ist die Auseinandersetzung mit all diesen Themen sinnvoll, da sie den Horizont erweitert und das Denken schult. Schließlich ist das SGH eine allgemeinbildende Schule, die zur allgemeinen Hochschulreife führt.

Gerade im Griechischunterricht vermittelt wir sehr viel Allgemeinwissen: eine Vielzahl von Fragen, die bei der Fernsehsendung "Wer wird Millionär" gestellt werden, lassen sich mit fundierten Griechischkenntnissen beantworten. Das ist zwar nicht Ziel unseres Faches, zeigt jedoch, dass unser Fach das Allgemeinwissen deutlich erweitert. 

4. Ja, aber da muss man doch erstmal diese schwierige Schrift lernen...

Ja klar! Das ist doch das allererste, was an der Sprache interessant ist! Viele Schülerinnen und Schüler lernen die Schrift gerne, da sie diese auch als Geheimschrift verwenden können.

Für den Schrifterwerb nehmen wir uns ausreichend Zeit, erste Leseerfolge stellen sich jedoch bereits nach wenigen Wochen ein, da etwa die Hälfte der griechischen Buchstaben mit unserem lateinischen Alphabet übereinstimmt.

5. Immer noch Zweifel...?

Dann überzeugen Sie sich am besten selbst und kommen zur Altgriechisch-AG für Eltern. Hier lernen Sie die Sprache, Kultur, Geschichte und Bedeutung des Griechischen kennen und gewinnen einen Eindruck davon, was Ihre Kinder im Griechisch-Unterricht behandeln.

Sie können jederzeit dazustoßen – auch ohne Vorkenntnisse.

Die AG findet alle 14 Tage donnerstags von 20-21 Uhr im Musikraum 0.65 statt. Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich an schoo@gymnasium-hennef.de.