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Auch andere Persönlichkeiten haben es mit Griechisch sehr weit gebracht.

Hermann Hesse, Worte des Zauberers:

Wenn es dem Menschen schon unmöglich ist, nicht zu denken, warum dann nicht gleich gründlich denken?
Das Leben der Erwachsenen hatte mich eingefangen
... das Leben nach Zielen, nach Zahlen,
das Leben der Ordnung und der Ämter,
des Berufes und der Prüfungen;
bald würde auch mir die Stunde schlagen,
bald würde auch ich [...]
die Kinder nicht mehr verstehen,
sie vielleicht beneiden.
Langsam kam mir aus dem Unbegrenzten
etwas Begrenztes entgegen,
die wirkliche Welt, die Welt der Erwachsenen...
Schon war die unendliche,
tausendfältige Welt des Möglichen mir begrenzt,
in Felder geteilt, von Zäunen durchschnitten.
Langsam verwandelte sich der Urwald meiner Tage,
es erstarrte das Paradies um mich her.
Ich bleib nicht, was ich war,
Prinz und König im Land des Möglichen,
ich wurde nicht Zauberer, ich lernte Griechisch ...

Richard von Weizsäcker, Altbundespräsident:

»Auch ich habe in der Schule Griechisch gelernt, und ich habe es weder damals, noch später bereut, im Gegenteil. Vom hohen Wert des Griechisch-Unterrichts auch in unserer heutigen Zeit bleibe ich überzeugt. Sprache und Sprachgefühl, Dichtung, Geschichtsbewusstsein und Schicksal, Humanität und Transzendenz: das ganze menschliche Leben hat für mich in keinem anderen Fach eine solche Einprägsamkeit gewonnen. Einem vierzehnjährigen Schüler würde ich deswegen raten, Griechisch zu lernen, und wenn er schon damit begonnen hätte, würde ich ihn zu seiner Entscheidung beglückwünschen.«

VW- und MAN-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch:

»Ich bin davon überzeugt, dass gerade in der heutigen Zeit auf das Erlernen einer alten Sprache, wie z.B. des Griechischen, nicht verzichtet werden sollte. Insofern kann ich euch in eurem Entschluss bestärken, denn ich persönlich bin der Ansicht, dass gerade alte Sprachen ein gutes Fundament darstellen, um darauf aufbauend andere Fremdsprachen zu erlernen.«

Hans Zehetmair, ehemaliger bayerischer Kultusminister:

»Der Griechischunterricht ist gerade in unserer schnelllebigen Zeit, in der sich wissenschaftliche Erkenntnisse und weltanschauliche Vorstellungen schneller wandeln als früher, von besonderem Wert. Als tote Sprache hat das Griechische die hohe Chance, dem kurzen Atem enger Zeitbezogenheit zu entgehen. Das Schulfach Griechisch findet seinen Wert gerade darin, dass es andere Fragen stellt als die, die in der Öffentlichkeit ‘gehandelt’ werden. Der Vorwurf ‘mangelnder Aktualität’ kann deshalb das Griechische nicht treffen, sondern – recht besehen – nur auszeichnen. Wohl ein Hauptargument für das Griechische ist deshalb, dass es sich genau dem Denken widersetzt, das heute alle Bildungswege beeinflusst: Man will nur das lernen, dessen spätere Verwendung, sprich: Nutzen, genau planbar ist. Bildung wird so zur ‘Funktionsvorbereitung’. Diese Denkbahn zu übersteigen ist die eigentlich humanistische Leistung unserer Altsprachlichen Gymnasien.«

Ralph Eichler, Präsident der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich:

»Unsere Studenten müssen sich sprachlich präzise ausdrücken können, weil in den Naturwissenschaften – stärker als in der Literatur – jedes Wort eine genaue Bedeutung hat. Dieses Textverständnis lernt man am Gymnasium in der Mathematik und den Alten Sprachen. Wer Latein oder Griechisch hatte, ist oft auch im technischen Studium gut.«

Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung:

»Der Weg der Freiheit - Wer sich intensiv mit der Antike auseinandersetzt, geht oftmals seinen eigenen Weg. Er leistet sich geistige Freiheit, Gelassenheit und Souveränität. Er weiß, dass die bisweilen hektisch diskutierten Themen unserer Tage auch die Themen der Antike waren, und er kennt ihre Antworten. Die Geschichte wiederholt sich nicht, doch aus den Erfahrungen der antiken Väter und Mütter kann gelernt werden. Das macht immun gegen manche moderne wie zuweilen auch extremistische Parole. [...] In unserer Zeit, in der immer wieder Anpassungsfähigkeit verlangt wird, werden junge Menschen benötigt, die auch unbequeme Wege gehen können. Es braucht junge Menschen, die sich eine Prise Skepsis bewahren und den Weg der Freiheit kennen, ohne dabei ihre Verantwortung zu vergessen.«