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"Wie viel Hirn braucht die Schule?"

Am besten lehrt wer selber lernt. Dies war eine der Aussagen des Bildungsforschers Prof. Dr. Peter Struck bei seinem Vortrag vor den Lehrerinnen und Lehrern, die sich auf den Weg vom Unterricht in die Meys-Fabrik gemacht hatten. Und so war auch das Interesse bei den Wissbegierigen und Lernwilligen groß, zu erfahren, mit welchen Erkenntnissen der Theorie die Praxis bereichert werden kann.

Die Schulpflegschaft unter besonderem Einsatz von Frau Vogel hatte den Hamburger Pädagogen für Vorträge für die Hennefer Lehrerschaft am Nachmittag sowie für die Eltern am Abend des 23. November engagiert.

Hanseatisch geschliffen und pointiert referierte Herr Struck über die vom PISA-Schock ausgehenden Veränderungen in den Schulen, um auf das Kernthema des Vortrags überzuleiten: Erkenntnisse der Hirnforschung legen nahe, dass die Stukturen und Verfahren an den Institutionen den biologisch bedingten Anforderungen an erfolgreiches Lernen von Kindern und Jugendlichen nicht immer entsprechen. Der Hochschullehrer zeigte auf, welche Rahmenbedingungen zu schaffen sind, um gemäß der Forschungsergebnisse für optimalen Lernerfolg zu sorgen. So kommt z.B. der frühe Unterrichtsbeginn älteren Schülern weniger entgegen als jüngeren. Besonders effektiv ist laut neurobiologischer Erkenntnisse auch das Lernen durch Lehren, wobei die Lernenden wiederum - so Professor Struck  - von Schülern besser lernen als von Lehrern.

Die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer sahen sich aber trotz dieser Aussage nicht in ihrer beruflichen Existenz bedroht, und auch viele der weiteren Schlussfolgerungen waren für die meisten nicht gänzlich neu. Dennoch war der Vortrag ganz gewiss eine Bereicherung, führte er doch nochmals vor Augen welche weiteren Veränderungen und Optimierungen im Kleinen, aber vor allem auch im Großen Ganzen der institutionellen Rahmenbedingungen möglich - und mitunter auch nötig - sind. Gleichwohl musste sich Herr Prof. Struck der Nachfrage durch Frau Beemers und Herrn Czaja erwehren, ob er den massiven Veränderungen an den Schulen in NRW auch angemessen Rechnung trage.

Wer aufmerksam verfolgt, mit welchem Kraftaufwand sich das SGH unter engagiertem Einsatz von Schulleitung, Lehrerschaft, Eltern und Schülern verändert und erneuert, wird anerkennen, dass unsere Schule den Wandel nicht scheut. Dass die Schule dabei ebenfalls lernt und der Weg zum Erfolg kein gerader sein kann, ist dabei wohl ganz im Sinne der Folgerungen, die Herr Prof. Struck in seinem Vortrag gezogen hat.