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Mathe und Informatik im Alltag

Vom 28. bis zum 30.10.13 fand in diesem Jahr wieder die Frauenhofer-Talent-School im Frauenhofer Institutszentrum Schloss Birlinghoven in Sankt Augustin statt. Gegen 10 Uhr am Montagmorgen reisten 30 Jugendliche aus ganz Deutschland an, um in einem dreitägigen Workshop mehr über verschiedene Bereiche der Mathematik und Informatik zu lernen.

Ein Workshop „Der vollautomatisierte Botschafter“ befasste sich mit Lego Mindstorms NXT 2.0 Robotern, die so programmiert werden sollten, dass sie ihre Umgebung möglichst genau erfassen können und als Botschafter eingesetzt werden können. Ein weiterer auf Englisch abgehaltener Workshop - “Digital signal processing and audio forensics“ - war aufgebaut wie ein CSI-Fall. Es gab einen Spion, der Information gestohlen hatte und das Team erhielt eine große Menge Audiodaten. Diese galt es möglichst effizient zu verarbeiten, damit man sich nicht alles anhören musste sondern ein Programm die für einen wichtigen Informationen herausfiltern ließ.

Der dritte Workshop, dem ich angehörte, hieß „Mathematik in der Praxis“. Hier wurde erst einmal ein grober Überblick über die Themengebiete gegeben. Wir erfuhren, wo die Mathematik, ohne dass wir es vielleicht merken, in unserem Alltag eine Rolle spielt. Zum Beispiel hinter dem Audioformat mp3, einer Erfindung der Frauenhofer Institute, steckt mehr Mathematik als die meisten vermuten würden. Auch wie Wettervorhersagen entstehen und sich im Laufe der Zeit verbessert haben, wurde uns demonstriert.

Einige der Sachen haben wir dann auch selber mir Java programmiert, vor allem haben wir viel Zeit in die Programmierung einer einfachen Stausimulation gesteckt und diese am letzten Tag noch weiterentwickelt. Dabei kamen auch die Programmierkenntnisse, die von vielen schon im Unterricht gesammelt worden waren, zum Einsatz und wurden erweitert. Allerdings war es tatsächlich eine Voraussetzung, dass man schon Programmierkenntnisse mitbrachte, denn genug Zeit, um diese im Rahmen des Workshops zu erwerben, war nicht. Auch haben wir uns mit dem Traveling-Salesman Problem beschäftigt, ein Problem der Informatik, das bis heute noch nicht gelöst wurde.

Abends gab es dann jeweils ein Abendprogramm, einen Spieleabend und einen Kletterabend, die vom Organisationsteam geplant worden waren. Am Dienstagnachmittag hatten wir dann auch die Möglichkeit, Mitarbeiter des Frauenhofer-Institutes über ihren Werdegang und ihre Motivationen und Erfahrungen zu befragen. Zum Abschluss stellten die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse in einer ca. einstündigen Veranstaltung den angereisten Eltern vor.

Rückblickend kann ich nur sagen, dass die Zeit in diesem Workshop mir auf jeden Fall etwas gebracht hat. Ich habe neue, interessante Dinge gelernt und auch Bereiche kennen gelernt, in der man das in der Schule Gelernte tatsächlich anwenden kann, bzw. in denen man später Arbeiten kann. Und ich kann jedem, der sich für mathematische/informatische Fragestellungen interessiert, nur empfehlen auch einmal bei so einer Talent-School der Frauenhofer-Institute mitzumachen. In einem sehr angenehmen und entspannten Klima lernt man sehr viel und arbeitet mit gleichgesinnten Leuten. Die Talent-School findet jährlich in den Herbstferien statt. Vorher muss man sich dafür online bewerben.

Wiebke Bartolomaeus