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Half-time USA - My year in Oregon

Im Februar 2012 entschied ich mich, mein 10. Schuljahr in Amerika zu verbringen. Bis Mitte Juni war unklar wo bzw. in welchem US-Bundesstaat ich letztendlich enden würde, doch dann bekam ich die Zusage, dass ich 10 Monate in Portland, Oregon bei einem kinderlosen Ehepaar leben und auf die „Wilson High School“ gehen würde, die von der Größe vergleichbar mit dem SGH ist.

Oregon ist ein recht großer Staat im Nordwesten der USA und liegt zwischen Kalifornien und Washington. Außerdem liegt Oregon am Pazifik und hat einen atemberaubenden Strand.

Portland ist die größte Stadt in Oregon, hat rund 3 Millionen Einwohner und ist als „Hippie“-Stadt bekannt. Es scheint, dass sich alles, was man über die USA hört und weiß,  in Portland in das Gegenteil verkehrt: Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für amerikanische Verhältnisse sehr gut ausgebaut, Fast-Food-Restaurants gibt es kaum und auch insgesamt gibt es wenig übergewichtige Menschen. Der einzige Nachteil von Portland ist, dass man sich manchmal wie in „Twilght“ fühlt: Dauerregen, tagelanger grauer Himmel und Höchsttemperaturen von 20°.

Die Hälfte meines Auslandsjahres ist jetzt schon vorbei und es waren definitiv  fünf der besten Monate meines Lebens. Allerdings hatte ich auch sehr viel Glück bei wem und wo ich gelandet bin. Portland ist eine wunderschöne Stadt und meine Gastfamilie hätte besser nicht sein können. Sie reisen unheimlich gerne und somit war ich in diesen 5 Monaten schon in L.A, New York, Disneyland und San Diego.

Aber auch das normale Schulleben hier macht unheimlich Spaß und wird nicht langweilig. Die Fächer die amerikanische Schüler wählen können sind um einiges vielfältiger als in Deutschland und somit habe ich Schulfächer wie "Photography" oder "Forensic Science", die sich eher wie Freizeit anfühlen als Schule. Am Anfang war es zwar echt schwierig ohne Freunde, Familie und dann noch in einer fremden Sprache, aber ich habe schnell Freunde gefunden und mittlerweile fühle ich mich schon wie eine kleine Amerikanerin. Mein Englisch hat sich ebenfalls extrem verbessert, ich bin ein riesiger Football-Fan geworden und nach ein paar original amerikanischen Burgern wird einem auch bewusst,  wie schlecht McDonalds und Burger King Burger doch schmecken.

Was natürlich vollkommen anders, neu und super interessant für mich war, war es Dinge wie Thanksgiving und Halloween zu feiern, die Präsidentschaftswahlen mitzuerleben aber auch allein schon den amerikanischen „Schulspirit“ zu erleben. Die Unterstützung und Stellung die die Schulsportteams hier haben (egal ob Football, Basketball oder Lacrosse) ist unglaublich und vollkommen anders als in Deutschland. Das liegt wahrscheinlich zum einen daran, dass Schule, allein schon am Zeitaufwand gemessen, vielmehr im Mittelpunkt des Lebens eines amerikanischen Teenagers steht und zum anderen, dass den Schülern vermittelt wird, nach (sportlichen) Erfolg und Anerkennung zu streben.

Jede neue Erfahrung hier hat mich jedoch der amerikanische Kultur ein Stückchen näher gebracht; und manchmal auch die deutsche zu schätzen gelernt.

Nach dem ersten Semester, welches leider viel zu schnell vergangen ist, fühle ich mich schon wie Zuhause und kann die nächsten fünf Monate kaum abwarten. Besondere Highlights werden natürlich wieder  Reisen werden. Besonders auf einen Hawaii-Urlaub im März und ein Wochenende in San Francisco freue ich mich sehr!

Aber auch ohne die Reisen wird dieses (Schul-)Jahr wahrscheinlich das beste und prägendste in meinem Leben werden. Ich kann nur jedem, der die Möglichkeit hat ein Auslandsjahr zu machen, raten es zu wagen. Nicht nur weil euer Englisch fast perfekt wird, ihr mindestens 10kg zunehmen, euch weitgehend von mexikanischem Essen ernähren sowie eine ausgewachsene Starbucks-Sucht entwickeln werdet - sondern auch wegen all den tollen neuen Erfahrungen, Möglichkeiten und Menschen die ihr hier kennen lernen werdet. Ich habe Amerika definitiv lieben gelernt!

Rabea Sieling