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Danaë und der Goldregen: Stationen eines Mythos

Wie Helden gezeugt werden - darüber gibt es eine Vielzahl von Ansichten. Im Falle des altgriechischen Heroen Perseus ist die Sache aber klar: Die Königstochter Danaë wird von ihrem Vater in einem Turm eingemauert, um zu verhindern, dass sie ihm jemals einen Enkel gebiert. Der Nachwuchs würde ihm nämlich gemäß eines Orakelspruchs an den Kragen gehen. Die Schöne fristet also ihr Dasein von der Außenwelt abgeschirmt, doch der Göttervater Zeus - bekanntermaßen ein Schwerenöter - hat es auf sie abgesehen, verwandelt sich daher in einen Goldregen und gelangt durch das löchrige Dach des Turms in den Schoß der ahnungslosen Königstochter. So kommt die Jungfrau zum Kinde: Das Ergebnis von Zeus' Coup ist Perseus, der schlussendlich doch seinen Großvater versehentlich mit einem Sportgerät erlegt.

Das also der altgriechische Mythos von Danaë und dem Goldregen. So interessant wie der Mythos selbst ist auch seine Entwicklung und sein Fortwirken in den gut dreitausend Jahren abendländischer Kulturgeschichte, und so war es für das interessierte Publikum ein Vergnügen, den zugleich unterhaltsamen wie anspruchsvollen Ausführungen des Altphilologen Dr. Udo Reinhardt zu lauschen und die umfangreiche Bildersammlung zum Thema auf sich wirken zu lassen. Reinhardt schlug den großen Bogen von der Ausarbeitung des Mythos in den bildenden Künsten der Antike über die "Christianisierung" des Stoffes bis hin zu seiner Banalisierung im 20. Jahrhundert. Für die kundige Hörerschaft verging die Zeit wie im Fluge.

Besonders kurzweilig war der Vortrag daher sicherlich auch für Frau Bohne, die sich eben diese Veranstaltung zum Anlass ihres Ausscheidens aus dem aktiven Schuldienst am Ende des Schuljahres gewünscht hatte. Und so muss sich der Leser dieser Zeilen auch nicht mehr über das Foto zur Illustration des Berichts wundern: Es handelt sich nicht um Danaë, sagen wir in einer Renaissance-Darstellung, sondern eben um Frau Bohne, die sich hier für die Veranstaltung bedankt und zum Buffet bittet. Nach geistiger Nahrung sorgten nun Leckereien und Getränke für einen lockeren Ausklang eines gelungenen Abends.

Lockerer Einstieg ins Thema Mythos.Ein Bildnis der Danaë.Blumen für den Referenten Herrn Dr. Reinhardt.Und Blumen für Frau Bohne.Zu Tisch.Noch ein Häppchen. Auf einem Bein kann man ja nicht stehen.Nicht Danaë, sondern ein weiteres Opfer des Göttervaters. Aber das ist eine andere Geschichte...Glamour in der sonst so nüchternen Lehrerküche.