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Die Wirklichkeit modellieren

In der Woche vom 7. bis zum 12. Juli 2013 fand in Voeren (Belgien) wieder das Mathe-CAMMP der RWTH Aachen statt, diesmal mit vier Schülerinnen und Schülern aus der EF (Wiebke Bartolomaeus, Gero Breßer, Ulli Pohl und Jannis Weber) begleitet durch Herrn Esser. Das CAMMP (Computational And Mathematical Modelling Program) wurde ins Leben gerufen, um mathematisch interessierten Schülern der Oberstufe den Umgang mit realen mathematischen Problemen und deren Lösung näher zu bringen.

Dazu wurden alle Schüler nach der Ankunft am Sonntag in insgesamt sieben Gruppen aufgeteilt und nach einem kurzen Kennlernspiel (aus vorgegebenen Materialien musste ein möglichst hoher tragfähiger Turm konstruiert werden) war das Programm für den Tag zu Ende. Der Montag begann dann mit einer allgemeinen Einführung in das Thema „Mathematische Modellierung“ und anschließend wurden die zu lösenden Probleme von den betreuenden Doktoranden vorgestellt und an die Gruppen verteilt. Eine Gruppe musste eine Strategie entwickeln, aus dem Beckenknochen Transplantate zur Kieferrekonstruktion nach schweren Unfällen auszuwählen. Eine andere Gruppe hat sich mit der optimalen Bestückung von Lagerhallen von Logistikunternehmen beschäftigt, sodass Laufwege klein gehalten und Kosten gespart werden können. Die Aufgabe für die jeweilige Gruppe war es, das Problem soweit es geht zu lösen und den Weg sowohl in einem Bericht, als auch in einer Präsentation festzuhalten und mit Hilfe der Software Matlab ein Modell zu simulieren.

Von da an war der Tagesablauf bis zum Donnerstag fast gleich: Frühstück, Arbeitsphase, Mittagessen und -pause, Arbeitsphase, Abendessen, anschließend Freizeit, die aber, vor allem gegen Ende der Woche, oft für freiwillige weitere lange Arbeitsphasen genutzt wurde. Dieser Rhythmus wurde nur am Mittwoch Nachmittag durch eine Wanderung mit anschließendem Grillen unterbrochen. Am Freitag war nach einer kurzen Arbeitsphase morgens Abfahrt nach Aachen, wo im "Super C" der RWTH die einzelnen Gruppen unter Anwesenheit einiger Eltern, Vertretern der RWTH und den Problemstellern ihre Ergebnisse präsentierten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das CAMMP vor allem den Schülern etwas gebracht hat, die sich für ein mathematisches (oder ähnliches) Studium interessieren, da man dort gelernt hat, dass die Uni-Mathematik sich doch ziemlich von der Schul-Mathematik unterscheidet. Auch haben wir hier gelernt, wie man daran geht, mathematische Probleme zu lösen und mit Programmen wie MATLAB (eine Programmiersprache) und LaTeX (ein Schreibprogramm) umgeht. Und auch wenn es am Anfang durchaus zu einigen Startschwierigkeiten kam, hat es - sobald man sich in das Thema einarbeitet hattte - richtig viel Spaß gemacht, so dass am Donnerstagabend/Freitagmorgen Nachtschichten bis sogar 4 Uhr eingelegt wurden. Außerdem haben wir jede Menge neuer Sachen gelernt, die teilweise im nächsten Jahr Mathe-Unterricht angewendet werden können. Zu guter Letzt muss noch gesagt werden, dass sich das Essen von Tag zu Tag linear gesteigert hat ...

 Wiebke Bartolomaeus, EF