Eine (nicht ganz) perfekte Familie

Die Verbindung von Moderne und Antike, der Beweis, welch kreatives Potential in vielen Schülern schlummert und dass Projektkurse dies offenbaren können: So könnte die Quintessenz der „Popdrama“-Aufführung des Projektkurses Musik/Griechisch lauten.
Unter dem Titel „Ein nicht ganz perfekter Tag“ präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Q1 Szenen aus dem Alltag verschiedener Charaktere, immer wieder unterbrochen durch Songs oder andere musikalische Darbietungen der Musical-Band, des Chores oder einzelner Darsteller. Zunächst erschienen die Sequenzen, in denen beispielsweise die Schulprobleme eines Jugendlichen oder die Skrupellosigkeit eines Managers gezeigt wurden, zusammenhanglos. Doch gegen Ende des Stückes offenbarte sich, dass die Hauptfiguren alle eine Familie bilden und so entstand ein lebendiges – wenn auch nicht unbedingt optimistisches – Kaleidoskop der heutigen Gesellschaft.
Mit der Vorgabe, sich auf antike Mythen zu beziehen, ging die Gruppe sehr frei um. Wer eine konkrete Übernahme der Geschichten um Zeus und Co. erwartete, wurde enttäuscht. Doch die verschiedenen Grundthemen – der Umgang des Menschen mit der Natur oder die Eitelkeit – wurden sowohl dramatisch als auch musikalisch in die heutige Zeit übertragen. Und damit gelang es, den überzeitlichen und allgemeingültigen Charakter, der Mythen auszeichnet, auf die Bühne zu bringen.
Die musikalische Hauptverantwortung lag in diesem Jahr nicht in erster Linie auf den Schultern des Kursleiters Herrn Seidel; Benny Degen hatte alle Stücke (außer einem Duett von Jimmy Heussen und Nora Cryns) geschrieben und auch mit der Band und dem Chor eingeübt.