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Wahrheit am Krankenbett?

Ist der Arzt zur Wahrheit dem Patienten gegenüber verpflichtet? Über diese Frage haben wir im Philosophie-Kurs kontrovers diskutiert. Am 18. November besuchte uns Herr Dr. Franke, um diese Frage aus Medizinersicht zu beantworten.

Herr Dr. Franke ist seit 2002 Palliativmediziner in Hennef. Seine Aufgabe ist es, todkranken Patienten zu erklären, wie die Behandlungen laufen, gemeinsam als Team „den Schmerz aufzufangen“ und die Patienten schmerzfrei in den Tod zu begleiten.

Da seine Patienten zu Hause sind, versorgt er sie auch dort, denn für den Kranken bietet das eigene Zuhause Sicherheit, wodurch sich der Patient auch wohlfühlt. Dr. Franke informiert die Familie, wie sie sich verhalten und den Kranken behandeln kann. Die Patienten erhalten Herrn Dr. Frankes Handynummer und für sie ist er immer erreichbar. Er erklärt uns, dass sich die Kranken dadurch sicher fühlen. Außerdem klärt er die Patienten über ihre Krankheit auf, damit er ihnen die Angst nimmt. Es bleibe eine „Restangst“, aber die Patienten fühlen sich nach der Aufklärung nicht allein gelassen. Er ist der Meinung, dass sie spüren, ob man ihnen etwas verheimlicht. Dies führe zu einer Distanz zwischen Arzt und Patienten, welche von Unsicherheit und Misstrauen gefolgt ist. Der Patient bekäme durch ein Verheimlichen lediglich größere Angst.

Eine gute Arzt-Patienten-Beziehung sei möglich, wenn der Arzt ehrlich ist. Außerdem weiß Dr. Francke, dass jeder über seine Krankheit informiert werden möchte, jedoch nicht jeder alles wissen will. Wichtig für ihn ist es daher insbesondere, den Patientenwunsch zu respektieren.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Für den EF-Philosophie-Kurs

Anthoussa Hatzialexandru