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Statt zur Schule in den Zoo – Evolution der Primaten mal anders!

Reine Schulbuch-Recherche zur „Evolution der Primaten“ – das ist eine Standardaufgabe. Deshalb haben wir, der Bio-LK 2 der Q2, uns am 27.1.2017 im Kölner Zoo einer neuen Heraus­forderung gestellt. Unser Ziel war es, auf Basis detaillierter Beobachtungen der im Zoo lebenden Primaten einen geeigneten Stammbaum zu erstellen.

Zusammen mit einem vom Zoo gestellten Betreuer wurden uns zunächst die jeweiligen Primaten vorgestellt. Ob Vari, Kapuzineraffe, Löwenäffchen, Brüllaffe, Kleideraffe, Mantel­pavian, Orang-Utan oder Bonobo – an unserem interessierten Beobachtungsdrang kam keiner dieser Arten vorbei! Im Anschluss zu der kleinen Einführung ging es für uns praktisch ans Werk. Wir untersuchten intensiv und mit Geduld die jeweiligen Primatenarten zunächst hinsichtlich der Kopfform und der Sinnesorgane: Seitliche oder frontale Augenlage, feuchte oder trockene Nasenregion, bewegliches Ohr oder unbewegliche Ohrmuschel? Wo liegt der Schwerpunkt mit Blick auf die Sinnesleistung – Sehen, Hören oder doch Riechen? All diese Fragen stellten wir uns, sodass wir nach deren Beantwortung in der Lage waren erste Verzweigungsmöglichkeiten hinsichtlich des Stammbaums festzulegen. So teilten wir die Primatenarten den Gruppen Schmalnasenaffen – zu der wir Menschen übrigens auch gehören – und Breitnasenaffen zu.

Im weiteren Verlauf interessierten uns primär Fortbewegung und Handeinsatz der Primaten. Die Beobachtung des Arm- und Beinlängenverhältnisses, der Schulterbeweglichkeit sowie der Handform bewies sich als besonders aufschlussreich. Unsere Vermutung, dass die Primaten hinsichtlich des Handeinsatzes Unterschiede aufweisen, bestätigte sich. So unterschieden wir unteranderem zwischen Primaten, die nicht in der Lage sind ihre Finger unabhängig voneinander zu bewegen (Ganzhandkontrolle) und denen, die jeden Finger einzeln bewegen können (Einzelfingerkontrolle). Zusammen mit all den anderen von uns unter die Lupe genommenen Evolutionstrends erstellten wir schlussendlich einen geeigneten Stammbaum, der die Komplexität der Verwandtschaftsgrade zwischen den Primaten perfekt veranschau­licht.

Zusammenfassend war dieser Zoo-Besuch für uns alle eine tolle Erfahrung. Die praktische Anwendung des in der Schule erworbenen Wissens hat uns zum einen sehr viel Spaß bereitet, zum anderen wurde uns die Thematik „Evolution der Primaten“ mit Blick auf das anstehende Abitur nochmals näher gebracht. Hinzu kommt, dass wir uns nach dem Lehrgang neben den Primaten auch anderen Tieren wie z.B. einem zwei Tage alten Elefantenbaby widmen durften, was den Tag in der Kölner Zooschule hervorragend abgerundet hat!

Mona Breßer (Q2)