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Eine informative und unterhaltsame Reise

Schüler*innen berichten von ihrer Budapestfahrt im April

Samstag, 01.04.

Am Samstag ging unsere ereignisreiche Reise vom Bahnhof Hennef nach Budapest los. Über Köln und Mannheim fuhren wir nach München. Dort ging es mit dem Nachtzug weiter nach Ungarn. Da wir alle erschöpft waren, freuten wir uns auf ein Bett.

Die Fahrt im Nachtzug war allerdings sehr abenteuerlich: Der Zug war ziemlich alt, die 6er-Abteile enger als gedacht. Es war relativ wackelig und die meisten von uns haben eher wenig geschlafen. Trotzdem fanden wir alle, dass es ein interessantes Erlebnis war, mit diesem alten Nachtzug nach Budapest zu fahren. Ziemlich unausgeschlafen aber gespannt auf unsere AustauschschülerInnen und die Stadt kamen wir um 9 Uhr morgens in Budapest an. Dort wurden wir von unseren AustauschschülerInnen und ihren Familien freundlich empfangen.

Charlotte und Theresa

 

Sonntag, 02.04.

Die erste Anlaufstelle ist natürlich der Fahrkartenautomat, um Tickets für die ganze Woche zu kaufen. Mit dem Auto fahren wir erst einmal zu unserer Gastfamilie. Sie wohnen auf einem Hügel in Buda. Der Blick von hier oben ist unglaublich. Man kann hinunter auf ganz Budapest gucken, aber es geht noch besser. Der Beweis kommt später am Tag, als wir in einer kleinen Gruppe auf einen der Berge hoch laufen und uns die Stadt zu Füßen liegt. Der Weg nach unten ist einfacher als der nach oben, da wir dieses Mal den Sessellift nehmen. Auf dem Weg zum Lift treffen wir den Großteil der restlichen Gruppe, die grade auf dem Weg nach oben ist. Wir waren wohl nicht die einzigen mit der Idee, die Aussicht zu genießen. Für den ersten Tag gar nicht schlecht, oder? Mal sehen, was morgen passiert.

Dajana und Lea

 

Montag, 03.04.

Morgens gingen wir mit der gesamten Gruppe zu dem Normafa Berg. Ein Stück der Strecke fuhren wir mit einer alten Zahnradbahn, den Rest wanderten wir. Oben an einer großen Wiese angekommen, spielten wir kleine Kennenlern-Spiele, die sich unsere GastschülerInnen ausgedacht hatten. Anschließend liefen wir gemeinsam zu einem höher gelegenen Aussichtsturm, von dem man ganz Budapest und einen großen Teil des Umlandes bestaunen konnte.

Am Nachmittag fuhren wir mit der ältesten U-Bahn Budapests zum Heldenplatz. Dieser war sehr viel größer als erwartet. Dort stehen Statuen der wichtigsten Personen aus der ungarischen Geschichte. Dazu hörten wir vor Ort noch ein paar vorbereitete Kurzreferate, die die Geschichte und die Entstehung des Heldenplatzes betrafen.

Anschließend gingen wir geschlossen zu der nicht allzu weit entfernten Burg Vajdahunyad, die inmitten eines großen Parks liegt.

Danach durften mit unseren AustauschschülerInnen die Stadt besichtigen. Unsere Gruppe ist noch etwas in dem Park spazieren gegangen, bevor wir zu den Gastfamilien fuhren, um eine kurze Pause von dem anstrengenden Tag zu machen. Später haben wir uns dann fast alle noch einmal an einem – so unsere AustauschschülerInnen – „der schönsten Plätze Ungarns“ getroffen, um dort den Abend gemeinsam in guter Stimmung und unter Bewunderung der städtischen Atmosphäre und des wunderschön strahlenden Riesenrads ausklingen zu lassen.

Anna und Julius

 

Dienstag, 04.04.

Nachdem wir uns morgens am Városmajori Gymnasium getroffen haben, wurden wir deutschen SchülerInnen in drei Gruppen eingeteilt, um Deutschkurse der ungarischen SchülerInnen zu besuchen. Dort unterhielten wir uns in kleinen Gruppen über verschiedene Aspekte der deutschen Kultur. Die ungarischen Schülerinnen konnten schon relativ gut Deutsch sprechen.

Später brachen wir in die Stadt auf, um an einer Führung im ungarischen Parlamentsgebäude teilzunehmen. Im Kuppelbereich befinden sich die Krönungsinsignien, darunter die heilige Stephanskrone. Wir erfuhren, dass beim Bau des im neogotischen Stil erbauten Gebäudes 40kg Blattgold verwendet wurden. Auffällig im Vorraum der Parlamentskammer waren Messinghalterungen. Diese dienten damals als Zigarrenhalter für Parlamentsmitglieder, wenn eine Sitzung fortgeführt wurde. War eine Sitzung besonders erfolgreich, ließen die Mitglieder des öfteren auch teurere Havanna-Zigarren verglühen. Noch heute bezieht man sich auf eine gute Sitzung mit dem Ausdruck „Havanna-opferungswürdig“.

Direkt neben dem Parlament, welches an der Donau liegt, befindet dich das Denkmal „Schuhe am Donauufer“, das an die Ermordung von Juden erinnert, die während der NS-Zeit am Ufer der Donau erschossen wurden.

Nach einer Pause gingen wir zur Szent István-Bazilika, welche die größte Kirche Budapests ist. Von deren Dach aus hatten wir eine beeindruckende Aussicht auf den Szent István Platz und ganz Budapest. Nach diesem letzten Programmpunkt trennte sich die Gruppe in verschiedene Richtungen. Einige gingen zum Beispiel ins Kino oder Klettern.

Arne und Mei

 

Mittwoch, 05.04.

Wir trafen uns morgens an der Fischerbastei und gingen von dort aus gemeinsam zum Felsenkrankenhaus, in dem wir eine Besichtigungstour unternahmen. Das Felsenkrankenhaus ist seit 2008 ein Museum und das größte Wachsfigurenkabinett in Ungarn.

Es war ursprünglich eine Höhle, die sich unter dem Budaer Berg befindet und zum Teil in ein Krankenhaus umfunktioniert wurde. Weil viele Beamte im Burgviertel wohnten, wurde es 1939 als Luftschutzbunker erbaut, und war mit reichlich Grundversorgung, u.a. Medizin, ausgestattet. 1941-43 wurde es in ein Krankenhaus umgebaut. Es wurde im Februar 1944 eröffnet. Nach einem Bombenangriff war das Krankenhaus total überfüllt. Die Sterberate war hoch. Doch die Ärzte und Schwestern kämpften immer weiter für ihre kranken Patienten. Sie behandelten sogar verwundete Feinde. Es war das einzige funktionstüchtige Krankenhaus weit und breit. Der Polizeichef der Region beschützte die MitarbeiterInnen vor der antisemitischen Partei Ungarns, den Pfeilkreuzlern.

Nach der Rundführung hörten wir noch einen Vortrag über den Zweiten Weltkrieg auf Englisch.

Es war ein berührender und emotionaler Rundgang, den man nur weiterempfehlen kann. Es ist erstaunlich, was an diesem Ort alles passierte.

Am Mittwochnachmittag stand eine Besichtigung der Fischerbastei auf dem Plan. Der Anblick des 1902 fertiggestellten Monumentes brachte so manchen Schüler ins Staunen. Auf dem mittelalterlichen Fischmarkt in Buda erhebt sich das prunkvolle Bauwerk und überschattet die bronzene Reiterstatue König Stephans I. Nachdem etliche Fotos geschossen waren und unsere AustauschschülerInnen uns Einiges über die Geschichte der Fischerbastei erzählt hatten, ging es weiter zum höchsten Punkt Budapests, dem Gellertberg. Dieser, benannt nach dem heiligen Gellert, der von dort in den Tod gestürzt wurde, beheimatet viele Sehenswürdigkeiten. Darunter u.a. eine Freiheitsstatue, die an die Eroberung Budapests durch die Rote Armee erinnern soll. Nachdem wir alle die fantastische Aussicht auf Budapest genossen hatten, war das Kulturprogramm für den Tag beendet, sodass wir alle, erschöpft vom vielen Umherlaufen, den Heimweg antraten.

Kristoffer und Merita

 

Donnerstag, 06.04.

Morgens trafen wir uns im Forum des Városmajori Gymnasiums. Nach einem kurzen Rückblick mit Frau Csák, der Lehrerin der ungarischen Gruppe, auf die vergangenen Tage stand nun eine Projektarbeit auf dem Programm. Wir sollten in gemischten Gruppen Minipräsentationen zu verschiedenen Themen vorbereiten, um sie am Freitagnachmittag vorzustellen. Die Themen waren u.a. Schule/Studium in der EU, Alltag/Mobilität in der DE/U, Offenheit der Gesellschaft in DE/U, Einstellung zur EU in DE/U. Die Zusammenarbeit von deutschen und ungarischen SchülernInnen verlief dabei problemlos und war von guter Interaktion, Austausch und Arbeitsteilung geprägt.

Nach einer Mittagspause machten wir uns mit der Straßenbahn auf den Weg in Richtung Innenstadt, um das Haus des Terrors zu besichtigen. Nach ein paar Tumulten unterwegs kamen wir im Haus des Terrors an und wurden mit Headsets durch das Museum geführt. Das Haus des Terrors dient als Gedenkstätte an die Menschen, die den Pfeilkreuzlern und dem kommunistischen Sicherheitsdienst AVH (Államvédelmi Hatóság) zum Opfer gefallen sind. Zur Zeit der Herrschaft Stalins wurde im Keller des Gebäudes grausame Folter durch die AVH betrieben. Nach der Besichtigung der oberen Etagen des Gebäudes, sahen wir die Folterräume im Keller, um einen Eindruck von den damaligen Foltermethoden zu bekommen.

Nach der Führung hatten wir Freizeit in der Stadt, um diese besser kennenzulernen. Außerdem bestand die Möglichkeit, Essen bzw. kleine Souvenirs zu erwerben. Zum Abschluss des Tages stand am Abend noch eine Panoramaschifffahrt auf der Donau an, um die Großstadt bei anbrechender Dunkelheit zu bewundern. Diese Schifffahrt hat den ereignisreichen, aber auch sehr anstrengenden Tag perfekt abgerundet.

Lisa und Theresa

 

Freitag, 07.04.

Freitag war der letzte Tag, an dem wir zusammen mit allen Schülerinnen und Schülern Programm hatten. Um 8 Uhr trafen wir uns voller Tatendrang in der Schule, um an unseren bereits begonnenen Projekten weiterarbeiten zu können, um sie später vorzustellen. Generell lässt sich sagen, dass alle Referate sehr sehenswert und informativ geworden waren. Gegen 13 Uhr gab es dann in der Mensa Mittagessen, Kirschsuppe mit Schnitzel, Reis und Erbsen. Danach wurde das letzte Referat vorgetragen und wir eröffneten in gemütlicher Runde eine Diskussion über die Politik, was sich allerdings aufgrund der herrschenden Sprachbarrieren als ein wenig schwierig erwies.

Danach war es uns möglich, den Tag selbst zu gestallten. Am Vormittag waren wir mit unseren AustauschschülerInnen noch in der Innenstadt Souvenirs kaufen und anschließend in einem Café. Einige von unserer Gruppe sind bereits am späten Freitagnachmittag mit dem Zug zum Balaton (Plattensee) gefahren. Alles in allem läutete der Tag den Abschluss der vorangegangenen Woche ein, da wir ja bereits am nächsten Abend die Heimreise antraten.

Kristoffer und Viktoria

 

Samstag, 08.04.

Am Samstagmorgen wachten einige von uns im Haus am Plattensee auf, in dem wir am Abend zuvor einen Abschied gefeiert hatten. Nach einem Frühstück (Rührei mit Brötchen) machten wir uns frisch. Zur Freude der Hausbesitzerin hatten wir das Haus schon in der Nacht zuvor aufgeräumt und geputzt, weshalb der Großteil der Gruppe schon die Bahn um 10:30 Uhr von Siófok nach Budapest nehmen konnte. Der lange Abend zuvor führte allerdings dazu, dass wir die sehr sehenswerte Bahnfahrt leider verschliefen. Zurück in Budapest gab es ein letztes Essen vor der Abreise, welches wir als Abschluss mit unserer Gastfamilie noch sehr genossen. Andere SchülerInnen des Projektkurses gingen am Mittag noch in die Innenstadt Budapests, um zu essen und zu shoppen. Um 20 Uhr trafen wir uns dann am Budapester Ostbahnhof, um den Nachtzug in Richtung München zu nehmen. Im Nachtzug schliefen alle aufgrund der anstrengenden Woche. Als wir früh morgens am Münchener Hauptbahnhof angekommen waren, genossen die meisten von uns erstmal ein Frühstück in einem der zahlreichen Lokalitäten in der Nähe. Danach ging es weiter mit dem ICE nach Hennef. Am Hennefer Bahnhof wurden wir dann alle von unseren Familien abgeholt und verabschiedeten uns von einer informativen und unterhaltsamen Reise.

Jakob und Samuel