Griechenland in der Krise– Lysistrata am SGH!

An zwei Abenden, dem 28. und 29.3. 2012, verwandelte sich das PZ in einen wahrhaftigen Musentempel. Grund war die Aufführung der Theater-AG, die sich in diesem Jahr an eine antike Komödie mit pikantem Inhalt heranwagte: Mit „Lysistrata“ wählte die Gruppe unter der Leitung von Leonie Teubler und Tom Czaja eines der Stücke des Athener Dichters Aristophanes aus, die den Kampf zwischen Sparta und Athen während des dreißig Jahre dauernden peloponnesischen Krieges thematisieren. Die Athener Frauen versuchen darin die Lösung des Konflikts dadurch zu erreichen, dass sie alle griechischen Frauen zur Enthaltsamkeit gegenüber ihren Ehemännern aufrufen. Auf diese Weise leidend, entschließen sich die kriegsführenden Parteien letztlich zum Friedensschluss und verhelfen damit im wahrsten Sinne des Wortes der Liebe zum Sieg über den Krieg.
Durch ein in Teilen modernes Bühnenbild, der Darstellung des (immer noch andauernden?) Geschlechterkampfes und Bezügen zur Euro-Krise gelang es der Gruppe, das Stück in der Gegenwart zu verorten. So konnte man sich als Zuschauer am Ende die Frage stellen, ob nicht gerade die europäische Solidarität die passende Antwort auf die Turbulenzen auf den Finanzmärkten ist.
Doch neben allem Ernst sorgten insbesondere die zahlreichen frivolen Anspielungen in Folge des Liebesentzugs für Erheiterung beim Publikum. Und wenn sich Christian Leven vom Athener Mann in die spartanisch-bajuwarische Schönheit Lampito verwandelte, die gemeinsam mit den Anführerinnen Lysistrata (Marieke Reepen) und der Chorführerin (Clara von Glasow) den Frieden forderte, breitete sich auf allen Gesichtern ein Lächeln aus.